Der eine hat die Idee, sich ein schönes Essen zu gönnen. Der andere 150 Kilometer ins Trainingslager des Lieblingsvereins zu laufen.
Letzteres haben sich die beiden VfL-Fans Fabian (44) und Kai (42) gedacht. Noch bevor die Profis des VfL Bochum die Arbeit im Trainingslager in Gais in Südtirol aufgenommen haben, hatten die beiden Anhänger des Klubs ihr persönliches Trainingslager schon absolviert.
Es fing alles mit einer Idee an - die dann ab dem 16. Juli umgesetzt wurde. Mit dem Deutschlandticket ging es zunächst in Bochum los. Sieben Mal umsteigen und zwölf Stunden später kam das Duo in Dachau an.
Eine Übernachtung später ging es mit dem Zug zum Tegernsee, dort begann am 17. Juli um 11 Uhr der Marsch. 150 Kilometer hatten sich Fabian und Kai vorgenommen.
Pünktlich zum Start der ersten VfL-Einheit im Trainingslager (Sonntag, 16 Uhr) wollten die beiden in Gais sein. Es wurde 16:05 Uhr - oder wie Fabian sagte: "Wir waren fast pünktlicher als die Deutsche Bahn."
Als wir oben auf dem Gipfel ankamen, das war der Höhepunkt der Reise
VfL-Fan Fabian
Bis zur Ankunft hatten die beiden Bochumer dann tatsächlich 150 Kilometer und 5500 Höhenmeter zurückgelegt. Mit der Krönung, die Aussicht auf dem Keilbachjoch genießen zu können. In 2833 Metern Höhe.
Fabian: "Als wir oben auf dem Gipfel ankamen, das war der Höhepunkt der Reise. Zwei Minuten später fing es an zu hageln. Das war der negativste Moment der Tour."
Jetzt sind die beiden nach den Strapazen in Gais angekommen. Fabian betont: "Wir waren nach der Ankunft erst einmal froh, dass wir die Rucksäcke los wurden, denn die waren viel zu schwer."
Als Belohnung gab es ein erstes schnelles Bier, das relativ schnell weg war. Kai: "Es gibt nix geileres - das Bier war schneller in mir als im Becher. Es war toll, vor allem mit dem Bewusstsein, dass wir die Tour geschafft haben."
Wobei es so schnell vermutlich keine Wiederholung geben wird. Mit Verweis auf kommende Trainingslager erklärt Fabian: "Jetzt haben wir erstmal hier eine Woche Urlaub. Dann schauen wir, ob wir demnächst fliegen oder mit dem Auto fahren. Das ist wesentlich bequemer." gp / cb